Test zu YO-KAI WATCH 3 - Nintendo 3DS - ntower - Dein Nintendo-Onlinemagazin (2024)

Mit der YO-KAI WATCH-Reihe hat LEVEL-5 in Japan einen regelrechten Hype ausgelöst, der sich nicht nur auf die Videospiel-Reihe begrenzt, sondern auch Mangas, eine Anime-Serie, Smart-Device-Spiele und Animations-Filme mit den kleinen Wesen füllt. Bei uns erschien das erste Spiel im April 2016 und brachte auch viel Merchandise mit in die Geschäfte. Ein wenig mehr als 2,5 Jahre später sind nun bereits 6 Spiele aus der Reihe in Europa erschienen, darunter zwei Ableger aus der YO-KAI WATCH BLASTERS-Nebenserie im September dieses Jahres. Da stellt sich die Frage, ob hier nicht ein wenig zu viele Spiele innerhalb des kurzen Zeitraumes erschienen sind und ob die Reihe mit dem dritten Hauptteil noch so frisch rüberkommt wie die Spiele zuvor.

Jibanyan und Nate ziehen um nach Amerika.

An den Grundvoraussetzungen ändert sich auch im dritten Teil der Hauptserie nichts. Kenner der vorherigen Spiele fühlen sich also gleich mit der Spielumgebung vertraut. Wobei, das trifft nur teilweise zu. Denn gleich zu Beginn des Spieles zieht ihr mit Nate, dem Protagonisten des Spieles, nach St. Peanutsburg in Amerika um, weil euer Vater dort einen neuen Job angenommen hat. Ihr lernt sehr schnell, dass auch dort Yo-kai existieren und diese als „Merikka-Yo-kai“ Unheil verbreiten. Aber es gibt dort nicht nur Yo-kai mit schelmischen Absichten, auch hilfreiche Yo-kai schließen sich euch an und verhelfen Nate dazu, dass er die englische Sprache schnell lernt und beherrscht. Im Spiel bleiben die Aussagen der Einwohner vor Ort in englischer Schrift zu lesen, werden also nicht übersetzt. Dies geschieht mit Absicht, um dem Spieler zu verdeutlichen, dass sich die Hauptfigur in einem fremdsprachigen Land befindet. Anhand der jeweiligen Reaktion von Nate und seinen Yo-kai-Kumpeln stellt dies aber auch Kinder ohne große Fremdsprachenkenntnisse vor keine unlösbare Herausforderung. Zudem betrifft es nur wenige Dialoge zu Beginn des Spiels, ansonsten wurde es komplett ins Deutsche übersetzt.

In St. Peanutsburg trifft Nate auch ziemlich schnell auf ein paar Agenten, die unterwegs sind, um im Falle der Y-Akten zu recherchieren. In der Nähe des Ortes wurde vor kurzem nämlich der Absturz eines UFOs beobachtet, jedenfalls glaubt das Agent Munkler, während Agentin Skepty all dem natürlich keinen Glauben schenkt, sondern einen kleinen Meteoriten vermutet. Nate wird im Lauf der Geschichte auch mit diesen Vermutungen konfrontiert. Worum es sich in Wirklichkeit handelt, soll hier natürlich nicht verraten werden.

Im berühmten AniMEGA trifft Erika auf Usapyon, auch wenn sie hier noch nichts von ihren zukünftigen Abenteuern ahnt.

Während Nate versucht neue Freunde in St. Peanutsburg zu finden und sich dort einzuleben, erleben wir auf der anderen Seite der Welt in Lenzhausen, wie das Mädchen Erika – die Synchronstimme ist wirklich hart an der Grenze zum Erträglichen – ebenso Bekanntschaft mit ihrem ersten Yo-kai namens Usapyon macht. Erika ist Fan der „Süßen Sailors“, einer Popgruppe mit TV-Serie, die ein großes Fandom hinter sich haben. Im Stadtteil Nerdeck trifft Erika im Shop von AniMEGA schließlich auf Usapyon, da sie keine der limitierten Figuren der Süßen Sailors mehr bekommen hat. Mit Usapyon erlebt sie schließlich einige Abenteuer, auch wenn sie zunächst kein so tolles Team bilden. So sucht ihr mit Usapyon nach dessen letzten Besitzer und baut diesem Wissenschaftler eine Rakete, mit der bewiesen werden soll, dass es möglich ist, mit Unterstützung von vielen Yo-kai größere Projekte umzusetzen, wenn sie zusammen arbeiten. Etwas später gründen Erika und Usapyon eine Detektei, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Rätsel zu lösen und Menschen und Yo-kai zu helfen.

Für diejenigen unter euch, die noch nie einen YO-KAI WATCH-Titel gespielt haben, sei nur kurz die Prämisse dargelegt. Für uns Menschen in der Regel nicht sichtbar, existieren in unserer realen Welt im Verborgenen die sogenannten Yo-kai. Das sind kleine und große Monster, die für so manch auffälliges Verhalten von Lebewesen, seien es nun Tiere oder Menschen, verantwortlich sind. Im ersten YO-KAI WATCH-Spiel gelangt Nate an eine sogenannte Yo-kai Watch (eine Uhr), mit der er die geisterförmigen Monster sehen und aufspüren kann. Unterstützt wird er dabei von einem Yo-kai namens Whisper, der ihm viele Geheimnisse der Yo-kai-Welt offenbart und ihm hilft, Probleme in seinem Umfeld zu lösen. In den Spielen der Hauptserie spielt ihr jeweils menschliche Figuren und steuert die Yo-kai nicht direkt. Kommt es zu einer Auseinandersetzung mit anderen Yo-kai, laufen diese rundenbasiert ab. Ihr schickt dann befreundete Yo-kai in die Schlacht und versucht dort die jeweiligen Stärken eurer Yo-kai geschickt einzusetzen.

Zunächst lernt ihr auch in Teil 3 nach und nach alle wichtigen Gameplay-Elemente kennen. In der Regel seht ihr eure Spielfigur aus einer Perspektive von schräg oben wenn ihr durch die Städte lauft. Zwischendurch wechselt diese Perspektive auch mal in Seitenansicht aus Höhe der Spielfigur oder bei Bosskämpfen in eine 3D-Umgebung. Ziel des Spieles ist es, euch mit den Yo-kai anzufreunden, die ihr auf euren Abenteuern findet.

Finden ist in dieser Reihe auch eines der wichtigen Schlagwörter, denn auch wenn ihr mit Hilfe der Yo-kai Watch die Geister sehen könnt, müsst ihr sie oftmals erst aufspüren. Sie halten sich häufig im Verborgenen auf und sind für euch auch nur aufzuspüren, weil eure Yo-kai Watch einen Sensor hat, der euch über den Yo-kai in der Nähe informiert. Wollt ihr diesen aufgespürten Yo-kai fangen, müsst ihr ihn zunächst im Kampf besiegen.

Auf dem unteren Bildschirm seht ihr das Taktikbrett, auf dem ihr eure Yo-kai strategisch sinnvoll verschieben könnt. Oben rechts könnt ihr auf der verkleinerten Ansicht die Position des Gegners erkennen.

Hier kommt die größte Neuerung von YO-KAI WATCH 3 zum Tragen: das veränderte Kampfsystem. Zwar kämpft ihr wie in den anderen Spielen der Hauptreihe auch nicht selbst, sondern schickt eure befreundeten Yo-kai für euch auf das Schlachtfeld, aber dieses Mal ist es tatsächlich ein Feld. Genauer gesagt ist es ein 3x3-Feld-Kampfsystem, auf dem ihr eure Yo-kai im Kampf manövrieren sollt und müsst. In einen Kampf zieht ihr generell mit nicht mehr als 3 aktiven Yo-kai. Maximal 3 Yo-kai stehen euch dann noch als „Auswechselspieler“ eurer Mannschaft zur Verfügung. Insgesamt habt ihr also maximal 6 Yo-kai innerhalb der rundenbasierten Kämpfe für die Auseinandersetzung in eurem Team. Vor Beginn des Kampfes wählt ihr dazu 3 Yo-kai aus, die sich dem Gegner entgegenstellen sollen und platziert diese strategisch günstig auf den 9 Feldern, die zur Verfügung stehen. Weiterhin könnt ihr diesen noch Items mit in den Kampf geben, die beispielsweise ihre Stärke erhöhen, sie heilen oder ihre Seelenanzeige auf Vordermann bringen.

Im Kampf könnt ihr zwischendurch nicht selbst aktiv kämpfen, wohl aber von der Seitenlinie aus Eingreifen. Während eure Yo-kai sich bekämpfen, könnt ihr ihre Position auf dem „Taktikbrett“ verändern, wenn sich beispielsweise ein „Ultiseel-Schlag“ des Gegners ankündigt. Dies sind besonders starke Angriffe, die eine gewisse Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen, sowohl für euch, als auch für den Gegner. Auf einer kleinen zweiten Ansicht des Kampffeldes könnt ihr nämlich sehen, wo sich die eure Widersacher befinden und wo dieser Ultiseel-Schlag einschlagen wird. Dann heißt es schnell zu handeln und eure Yo-kai mit Hilfe des Touchpen auf dem Brett zu verschieben, um dem Angriff aus dem Weg zu gehen. Weiterhin lassen besiegte Yo-kai auch sogenannte Kurativkugeln oder Geisteskugeln fallen, die ihr auf den entsprechenden Feldern dann einsammeln könnt. Kurativkugeln versorgen euch mit ein wenig Lebensenergie und Geisteskugeln füllen eure Seelenanzeige wieder auf.

Im Kampf agieren eure Yo-kai selbstständig und greifen die gegnerischen Yo-kai entsprechend ihrer Angriffsart an. Schickt ihr Yo-kai vom gleichen Stamm in den Kampf, erhaltet ihr einen Einheit-Bonus, der euch mit weiteren Effekten im Kampf unterstützt. Wollt auch ihr einen Ultiseel-Schlag ausführen, wählt ihr dies aus einem Menü auf dem unteren Bildschirm aus und schickt den entsprechenden Yo-kai in eine kurze Reihe an Minispielen. Durch diese Absolvierung der Minispiele füllt ihr die Anzeige des Ultiseel-Schlages auf und nach Beendigung folgt eine kurze Animation, die den Schlag auch optisch schön in Szene setzt.

Weiterhin unterscheiden sich im Kampf noch die Attacken und die Techniken. Attacken sind Angriffe, die euer Yo-kai physisch an einem anderen Yo-kai ausführt (Nahkampf), und Techniken sind Angriffe, die beispielsweise Feuer herbeiführen und dem Gegner aus der Ferne Schaden zufügen. Es ist logisch, dass es nicht unerheblich ist, wo sich euer Yo-kai auf dem Brett befindet, sollte er eine Attacke ausführen.

Nate findet in St. Peanutsburg schnell neue Freunde, doch sind diese manchmal auch von einem Yo-kai beseelt.

Im Lauf des Spieles werden die Möglichkeiten innerhalb der Kämpfe noch viel umfangreicher. Wollte man alle Möglichkeiten und Optionen aufzählen, würde es den Umfang des Testes sprengen. Nur so viel: Im Rahmen des Spieles kommt ihr an einen Punkt, wo ihr Labyrinthe erkundet, die sich an den Ablegern der Hauptreihe namens YO-KAI WATCH BLASTERS orientieren. Hier erkundet ihr in speziellen zufallsgenerierten Dungeons die Umgebungen, nur steuert ihr hier die Yo-kai dann selbst. In einer Gruppe von 4 Yo-kai schickt euch ein Ausbilder in die Labyrinthe, in denen ihr „Legendäre Atlan-T-fakte“ (spezielle Artefakte) suchen sollt und weitere Yo-kai bekämpfen müsst. Allein dieser „Team Yo-kai Blasters T-Modus“ beschäftigt euch weitere Stunden im Spiel, wenn ihr dort tiefer einsteigen wollt. Weiterhin kehrt die Schreckenszeit zurück, es gibt eine Zombienacht in St. Peanutsburg, das Essen wird als Minispiel zelebriert, es gibt Portale der Launen, in denen ihr eine bestimmte Anzahl an Yo-kai besiegen müsst und vieles mehr.

Überhaupt befinden sich jede Menge Modi innerhalb des Spieles, auf die ich nur oberflächlich eingehen werde, sind sie doch nicht immer Teil der Hauptgeschichte. Die Geschichte splittet sich in YO-KAI WATCH 3 wie oben beschrieben in zwei Handlungsstränge auf, die jeweils Nate oder Erika folgen. Zwischendurch kann es euch passieren, dass ein Szenenwechsel initiiert wird, wenn ihr in einem der Handlungsstränge einen bestimmten Punkt erreicht habt. Dann wechselt das Spiel auf die andere Seite des Globus und ihr spielt dort weiter.

Mulder und Scully... Sorry – Munkler und Skepty sind im Auftrag der Y-Akten unterwegs, um in St. Peanutsburg den mysteriösen Ereignissen auf den Grund zu gehen.

Es bleibt euch aber auch jederzeit überlassen, an bestimmten Orten im Spiel zur anderen Geschichte zu wechseln. Diese Orte sollten wiederkehrenden Spielern der Reihe bekannt sein, es handelt sich um Au-kai, bei denen ihr eure Lebensenergie und Seelenanzeigen wieder komplett auffüllen lassen, Yo-kai aus eurem Team entfernen sowie hinzufügen und schließlich eure Yo-kai-Sammlung im Yo-kai Medaillium ansehen könnt. Last but not least habt ihr hier auch die Möglichkeit zu speichern sowie zwischen den Szenarien von Erika und Nate zu wechseln.

Neben den Hauptaufgaben warten jede Menge fesselnder Zusatzmissionen auf Nate, Erika und ihre Yo-kai-Freunde. In diesen sogenannten Bitten oder Gefallen müssen Probleme der Einwohner gelöst werden. Der Unterschied zwischen Bitten und Gefallen ist, dass man Bitten nur einmal, Gefallen aber erneut erledigen kann. Bestimmte Bitten müssen von euch absolviert werden, da sie die Geschichte vorantreiben. Aber auch so warten stets interessante Belohnungen auf euch. Ihr dürft euch aber auch in zahlreiche Minispiele und Herausforderungen stürzen, etwa in eine Wildwasserfahrt oder euch auf die Suche nach verborgenen Schätzen begeben, wie ich es weiter oben mit den Labyrinthen bereits beschrieben habe.

Wie in den YO-KAI WATCH-Spielen üblich, gibt es jede Menge weiterer Möglichkeiten mit anderen Spielern in Kontakt zu kommen. Sei es über StreetPass-Funktionen und Internet Yo-kai-Medaillen zu tauschen, Freundeskämpfe auszutragen oder auch Geschenke über das Internet zu erhalten. Habt ihr noch physische Yo-kai-Medaillen mit einem QR-Code zu Hause, könnt ihr diese einscannen und erhaltet kleine Boni. Zu einem großen Teil waren diese Funktionen zum Testzeitpunkt noch nicht freigeschaltet oder aktiviert, weswegen ich zu den Online-Komponenten nichts sagen kann.

Zu den oben angesprochenen Modi Zombienacht oder den Portalen der Launen gesellen sich noch generelle Quests, Trophäen, Yo-kai Orte, das KaiNet, in dem Yo-kai untereinander kommunizieren und kleine Aufträge vergeben, oder auch die "Bau-´nen-Nyan"-App, in der ihr euch einen eigenen Katzen-Yo-kai nach Jibanyan-Art zusammenstellen könnt.

Auf der Karte habt ihr jederzeit die Möglichkeit euch zu orientieren. Die nächsten Ziele werden euch auf Wunsch auch mit Pfeilen markiert.

YO-KAI WATCH 3 ist wirklich vollgepackt mit Inhalt, handelt es sich doch bereits um die ultimative Fassung, die in Japan als letzte Variante herausgekommen ist. Dort ist YO-KAI WATCH 3 nicht nur als eine Version erschienen, sondern insgesamt in 3 Fassungen. Meines Erachtens hat LEVEL-5 hier ein wenig den Fokus verloren und die Geschichte vernachlässigt. Die ist immer noch gut erzählt und die beiden Protagonisten sind unterschiedlich genug, um parallel ihre Abenteuer gespannt erleben zu wollen. Dennoch macht sich bei mir der Eindruck breit, dass hier so viele Inhalte wie nur möglich in ein Spiel gepackt wurden. Wenn ich allein im Yo-kai Pad bis zu 24 Apps erhalten kann, für die fast jede App eine weitere Funktion für das Spiel darstellt, dann nimmt das schon einen Großteil eurer Zeit in Anspruch. Doch ich will mich ja nicht immer durch die Beschreibungen lesen und neue Missionen auf der Karte markiert bekommen, sondern ich persönlich möchte die Geschichte erleben, neue Yo-kai entdecken und auch die Gegend an sich erkunden. Viel zu oft musste ich den Bildschirm wechseln und nachlesen, aktivieren, verschieben und so weiter.

Optisch und akustisch ist auch dieses Spiel wieder hübsch anzusehen und gekonnt vertont, wenn auch wiederum nicht durchgängig. Es wurden eine deutsche Sprachausgabe, deutsche Texte und auch in den Grafiken immer wieder deutsche Bezeichnungen eingebaut. Das ist auch für deutschsprachige Kinder sehr reizvoll, hier enttäuscht YO-KAI WATCH 3 ebenfalls nicht. Einige bekannte Musikstücke wurden wieder gekonnt variiert und funktionieren auch immer noch sehr gut. Die Animationen sind auch wie gehabt gelungen, wobei einige Zwischensequenzen durchaus auch aus dem Anime stammen könnten, den ich persönlich nicht kenne. Die Performance ist bis auf wenige Ausnahmen in den optionalen Labyrinthen auch gut bis sehr gut, ich konnte im Hauptspiel keine Ruckler oder langen Ladezeiten feststellen.

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Author: Barbera Armstrong

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